Edelsteinverarbeitung in der Region
Gewaltige Lavaströme bahnten sich im Perm aus dem Erdinneren ihren Weg an die Oberfläche. In ihnen entstanden beim Abkühlungsprozess Gasblasen und darin später Mineralien: Quarze, Amethyste, Bergkristalle, Jaspis, Carneole und die für den Hunsrück berühmten Achate. Sie bildeten die Basis der Edelsteinindustrie im Hunsrück. Die Edelsteine wurden untertage in mühsam in den Berg getriebenen Stollen gesucht und 1520 wurde die erste Schleiferei errichtet. Die Schleifereien verarbeiteten zuerst heimische Funde. Im 19. Jahrhundert schliefen sie Edelsteine aus aller Welt. Auswanderer belieferten den Hunsrück – vor allem mit Edelsteinen aus Brasilien. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Edelsteinschleiferei im Hunsrück als international bedeutendes Edelsteinzentrum ihren Höhepunkt. Im Zuge dieser Entwicklung wurden zahlreiche neue Schleifen errichtet und neue Bearbeitungsverfahren entstanden, mit deren Hilfe die Bearbeitung von härteren Edelsteinen möglich wurde. Um 1870 erreichten die Bachschleifenbetriebe ihren Höhepunkt. Um 1900 wurde von Wasserkraft auf Elektrizität umgestellt und Idar-Oberstein und die benachbarten Orte im EdelSteinLand entwickelten sich zum internationalen Edelsteinzentrum.
Noch heute werden in der Hand des Menschen die Rohedelsteine aus aller Welt zu den berühmten Preziosen, welche man rund um den Globus zu edelstem Schmuck verarbeitet, hergestellt. Im EdelSteinLand blüht, oft hinter unscheinbaren Mauern versteckt, eine Industrie, die weltweit ihres Gleichen sucht. Der Schliff aus Idar-Oberstein ist ein Exzellenzmerkmal für die Güte des Steins.
Die Faszination und die Mystik edler Steine sind wohl an keinem Ort der Welt so gegenwärtig wie im EdelSteinLand.