Die Nied mündet unterhalb von Rehlingen als größter linksseitiger Zufluss auf einer Höhe von 175 m über NN in die Saar. Sie gehört zu den Gewässern II. Ordnung, was bedeutet, dass die Unterhaltungspflicht dem Saarland obliegt. Die Nied ist mit einem Wassereinzugsgebiet von 1.368 Quadratkilometern zweitgrößter Nebenfluss der Saar. Sie besitzt zwei Quellflüsse: die "Nied Allemande" und die "Nied Francaise". Beide Flüsse vereinigen sich bei Condé-Northen zur eigentlichen Nied, die oberhalb von Fremersdorf in die Saar mündet. Das Niedtal und seine zugehörigen Seitentäler dehnen sich zwischen zwei randlichen Schichtstufen des Pariser Beckens, um die äußere östliche Schichtstufe des Muschelkalkes (mittlere Trias) und seinen harten Kalksteinbänken und die innere, westliche Schichtstufe des Schwarzen Jura bzw. Lias, aus. Entscheidend für die Gewässermorphologie sind die geologischen Formationen, die die Nied durchfließt. Im Bereich des Naturparks Saar-Hunsrück, im saarländischen Teil, geben die Gesteine des Muschelkalkes der Nied ein stärkeres Gefälle. Die Nied hat sich an der Niedschleife bei Niedaltdorf in Form tief eingeschnittener Flussschlingen herauspräpariert. Auch das Flussbett und die Ufer sind durch die große Widerständigkeit des Kalkgesteines geprägt. Das saarländische Niedtal ist als FFH-Gebiet und Natura 2000 Fläche anerkannt. Im Rahmen spezieller Untersuchungen an der Nied konnten 26 Libellenarten festgestellt werden. Für mindestens 10 Arten ist die Bodenständigkeit in der Nied sehr wahrscheinlich. Daher weist die saarländische Nied eine überregionale Bedeutung für die Libellenfauna auf. Aus ornithologischer Sicht sind Eisvogel (Alcedo attis), Wasseramsel (Cinclus cinclus), Graureiher (Ardea cinerea), Gänsesäger (Mergus merganser) und Gebirgsstelze (Motacilla cinere) an der Nied charakteristisch. Ferner gehört die Nied neben Prims, Blies und Saar zu den fischreichsten Gewässern des Saarlandes. Die Nied ist heute das beste Barbengewässer im Saarland. Neben Barbe (Barbus barbus) sind Nase (Chondrostoma nasus), Schneider (Alburnoides bipunctatus), als Indikator für ein sauerstoffreiches Gewässer, Gründling (Gobio gobio), Elritze (Phoxinus phoxinus), Hasel (Leuciscus leuciscus), Döbel (Leuciscus cephalus) und Bachschmerle (Barbatula barbatula) sind die Charakterarten der Nied. Als typischen Vertreter der Raubfische ist für die Nied der Hecht (Esox lucius) zu nennen.
Die Ökoflächenmanagement gGmbH Saar hat die Flächen um die Wackenmühle an der Nied aufgekauft. Für diesen Bereich wird im Niedtal eine neue Nutzung konzipiert.
Pflanzensoziologisch hat der 20 bis 40 m breite Altarm der Niedmündung mit fast einem Hektar Wasserfläche, in Höhe der Ortslage Saarfels, eine überregionale Bedeutung. Durch die Saarverlegung wurde der Lauf der Nied künstlich verlängert, so dass der Altarm heute eine direkte Verbindung zur Nied und nicht zur Saar hat. Der Altarm weist eine überdurchschnittlich artenreiche Wasserpflanzenflora auf. Die Tausendblatt-Teichrosengesellschaft mit der Weißen Seerose (Nymphea alba) sowie die Reisquecken-Röhricht-Gesellschaft des Altarms sind für den Naturpark Saar-Hunsrück vorbildlich. Die Weiße Seerose hat hier einen ihrer drei letzten ursprünglichen Wuchsorte im Saarland. Das Reisquecken-Röhricht und das Pfeilkrautröhricht kommen saarlandweit nur noch am Altarm Niedmündung vor. In den Uferröhrichten, in den Ufer- und Hochstaudenfluren können bis zu 15 bestandsgefährdete Pflanzenarten vorkommen.