Schon seit jeher gilt das Naheland als Naturland schlechthin: frische endlose Wälder, die Verlockung kostbarer Steine, eigenständige Weine und heilsame Bäder. Rund 130 km schlängelt sich die Nahe von ihrer Quelle bei Selbach an den südlichen Ausläufern des Hunsrücks entlang bis sie in den Rhein mündet. Um die Einzigartigkeit der Natur zu bewahren, sind einzelne Uferbereiche und Felspartien entlang der Nahe als Schutzgebiete und Ruhezonen ausgewiesen - ungestörter Lebensraum für seltene Reptilien (Würfelnattern) und Pflanzen (Pulsatilla vulgaris - Küchenschelle oder Ophrys - Ragwurz-Orchideen). Sie gedeihen noch in der Wärme des wuchtigen Rotenfels. Schmetterlinge der raren Spezies Schwalbenschwanz sind gleichfalls ein untrügliches Indiz gemäßigter Temperaturen und schonungsvollen Umgangs mit der Natur. Die klimatischen und geologischen Gegebenheiten bilden die Grundlage für die unterschiedliche Ausprägung der Kulturlandschaft.
Rad- und Wanderwege führen durch herrliche Weinberge, wildromantische Täler, entlang historischer Ortschaften, vorbei an mächtigen Ritterburgen und verträumten Dörfern in einer der schönsten europäischen Mittelgebirgslandschaften. Der mittlere Naheraum genießt das Privileg natürlicher Heilquellen. Weiter flussaufwärts geht es markanter zu: kraftvolle Berge, riesige Wälder und mächtige Steine - hier war die Spielwiese von Rittern. Zwischen dem 6. vorchristlichen und dem 5. nachchristlichen Jahrhundert blühte im Naheland ein reiches keltisches und römisches Leben. Die abwechslungsreiche Route des Sironaweges führt auf einer Länge von knapp 100 km in die Vergangenheit, während die Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße neue Dimensionen für geologische Betätigungen und zum Erkunden geheimnisvoller Burganlagen eröffnet.