Geopunkte im Fenster der Erdgeschichte Devon im EdelSteinLand
Die Höhenzüge des Hunsrücks, wie beispielsweise der Hohenfels, bestehen aus hartem und widerstandsfähigem Quarzit, der vor Millionen von Jahren im Devon gebildet wurde. Während der letzten Eiszeit verwitterten viele Quarzitfelsen zu sogenannten Blockhalden. Hier in der Region werden sie Rosselhalden genannt. Beeindruckende Beispiele finden sich an der Mörschieder Burr oder der Rosselhalde Katzenloch: Hier sind ganze Berghänge mit groben Quarzitblöcken bedeckt. Rosselhalden entstanden durch Frostsprengung. Wasser drang durch Spalten in das Gestein ein. Beim Frost dehnte sich das Wasser aus und ließ die Spalten und Risse im Gestein immer größer werden, bis es in immer kleinere Blöcke zerfiel.
Heutzutage sind Rosselhalden Standorte mit hohem Naturschutzwert. Die Halden haben ein besonderes Mikroklima. Besonders anspruchsvolle Arten finden hier ihren Lebensraum. Auch die scheue Wildkatze nutzt die Hohlräume gerne als Versteck und Ort der Jungenaufzucht. Die vielen Blockhalden sind sicherlich mit ein Grund dafür, weshalb die Wildkatze im Hunsrück noch verhältnismäßig häufig vorkommt.
Einige Rosselhalden zeigen auch Spuren früher Besiedlungen. So haben etwa die Kelten im Hunsrück die Rosselhalden als Baumaterial für Schutzwälle genutzt, wie z. B. für den Ringwall auf dem Ringkopf. Auch heute wird das Gebiet rund um die Rosselhalden gerne genutzt. Die Ursprünglichkeit der Landschaft begeistert viele Erholungssuchende, Einheimische genauso wie Touristen. Vor allem die Naturpark- und Nationalpark-Infostellen im Wildfreigehege an der Wildenburg sind ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und dienen als Ausgangspunkt für erlebnisreiche Wanderungen. Im WasserWissensWerk können die Besucher die Bedeutung des Hunsrücks als Quelle für Trinkwasser und Wasserkraft kennenlernen.