Geologisches Fenster Devon im Birkenfelder Land
Die Höhenrücken des Hunsrücks sowie der Erbeskopf bestehen aus hartem Quarzit. Der Quarzit entstand im Devon bei der Auffaltung des heutigen Grundgebirges. Der Erbeskopf ist mit 816 m Höhe nicht nur der höchste Berg im Naturpark und in Rheinland-Pfalz, sondern auch links des Rheins in Deutschland.
Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber der Verwitterung wurden die Quarzitrücken langsamer abgetragen als das umgebende Gestein. Die vom Aussichtsturm Hattgenstein sichtbaren Höhenzüge sind dafür ein Beispiel. Verstärkter Verwitterung unterlag der Quarzit vor allem im Eiszeitalter, als Frost den Felsen in grobe Blöcke zerbrach. An manchen Stellen, wie z. B. bei der Rosselhalde am Hambacher Fels, bilden diese Blöcke markante Steinhalden.
Die Landschaft wurde schon früher vielseitig genutzt. Keltische Festungsanlagen, wie beispielsweise der Keltenwall Vorcastel, zeugen von einer weit zurückreichenden Besiedlung. Neuzeitlich waren es vor allem Eisenerz und Wasser, die der Mensch zu nutzen begann, wie z. B. in der alten Eisenhütte in Abentheuer. Sie ist ein beeindruckendes Zeugnis früher industrieller Kultur. Hier wurden damals die eisenhaltigen Erze im Quarzit abgebaut und hier verhüttet. Für den großen Bedarf an Holzkohle zum Eisenschmelzen mussten die umliegenden Wälder herhalten.
Aufgrund der hohen Niederschlagsmengen ist der Hunsrück aber auch eine bedeutende Region für Moore. Viele Moore wurden früher trockengelegt. Einige dieser Moore werden aktuell wiedervernässt. Intakte Moore sind als CO2-Speicher global wichtige Orte für den Klimaschutz.
Der Hunsrück ist auch ein Quellgebiet vieler Nebenflüsse von Rhein, Mosel und Saar. Manche dieser Quellen haben Wasser mit einem hohen Gehalt an Mineralien. In den Gemeinden Schwollen und Oberhambach sind die inzwischen als Mineralwasserquellen genutzten Brunnen ein Beleg für die hohe Qualität dieses wertvollen Guts.